Ein Thema wird entdeckt

Für viele Medien und Journalisten ist die Lauterkeit in der kommerziellen Kommunikation zunehmend zu einem Thema geworden.

Als die Schweizerische Lauterkeitskommission (SLK) vor drei Jahren damit begann, regelmässig über ihre Tätigkeit zu informieren, geschah vorerst nicht allzu viel. Zwar wurde über einzelne Fälle berichtet, welche vor der Lauterkeitskommission behandelt worden waren, die Kommission als solche war aber generell (noch) kaum ein Thema. Das hat sich geändert. Irgendwie scheinen die Redaktionen auf die Tätigkeit der Kammern aufmerksam geworden zu sein und in ihrem Bestreben, der Leserschaft auch beratende Dienstleistung anzubieten, rückte die SLK zunehmend in den thematischen Interessenkreis der Redaktionen. Diverse Zeitungen und Lokalradios berichteten über die Arbeit der SLK, und der Tages-Anzeiger engagierte sich sogar mit einem umfangreichen Artikel über die Finanznot der Kommission. Der Aufruf des Journalisten an Unternehmen, diese wichtige Institution als Mitglied der Förderungsgesellschaft zu unterstützen, verhallte zwar praktisch reaktionslos, er zeigte aber, dass man bei den Medien der SLK gegenüber durchaus wohlwollend eingestellt ist.

Auch aus dem Ausland gab es Anrufe. Ein französischer Journalist verfasste einen grossen Artikel über die Schweizerische Lauterkeitskommission und deren Arbeit und beschäftigte die Pressestelle während längerer Zeit sehr intensiv.

Zu zahlreichen Anrufen kommt es jeweils, wenn die Behörden eine Kampagne verbieten, wie das im letzten Jahr gleich mehrfach geschehen ist. Plakate für Unterwäsche sowie eine Zürcher Bademoden-Boutique zum Beispiel waren aufgrund der behördlichen Massnahmen in allen Gazetten und damit auch ein Thema für eine vertiefte Berichterstattung über die Lauterkeitskommission und deren Regeln.

Journalisten haben das Thema auch für sich selbst entdeckt: Wenn sie persönlich eine Kampagne oder auch andere kommerzielle Kommunikation für fragwürdig halten oder wenn ein Sujet von der Leserschaft in Leserbriefen gerügt worden ist, rufen sie die Pressestelle der SLK an, um sich zu erkundigen, ob dies nun unlautere Werbung sei oder nicht. Natürlich kann dann aber keine Auskunft erteilt werden, da die SLK nach strengen Regeln von sich aus nur dann an die Öffentlichkeit tritt, wenn ein Fall von ihr behandelt worden ist.

Viel Echo ausgelöst hat die Kampagne gegen Werbeverbote der entsprechenden Allianz. Sie ist bei vielen Konsumenten auf Unverständnis respektive Opposition gestossen, was nicht nur bei der Allianz selbst, sondern auch bei der Lauterkeitskommission zu zahlreichen Reaktionen und gar zwei Klagen geführt hat. Darüber werden wir im nächsten Jahresbericht informieren.

Der Tätigkeitsbericht 2003 kann unter «Dokumentation» als PDF-Datei heruntergeladen oder für CHF 3.– bestellt werden.

Piero Schäfer
Pressesprecher Lauterkeitskommission