Das Jahr der fragwürdigen Register
Das Jahr 2005 stand bei der Lauterkeitskommission im Zeichen eines neuen Trends: Über ein Viertel aller 234 Beschwerden betrafen Offerten für sogenannte Register und Verzeichnisse.
Sie kommen daher wie seriöse administrative Offerten. Häufig auch mit einem amtlich wirkenden Schweizerkreuz. Und sie kommen per e-Mail, Post oder Fax. Mit einer einfachen Unterschrift kann man sein Unternehmen in ein Register eintragen, welches helfen soll, die Firma bekannter und damit erfolgreicher zu machen. So weit so gut. Die Antragsformulare sind alle ähnlich konzipiert, ob es nun um Gewerbe und Wirtschaft, Tourismus oder Gastronomie geht. Insbesondere sind sie so abgefasst und dargestellt, dass man etwas Wesentliches leicht übersieht: Der Eintrag im Register ist mit happigen Kosten von rund 800 Franken verbunden, ein Betrag, der freilich erst im Kleingedruckten erwähnt wird. Immer wieder fallen Leute auf diese sogenannten Offerten herein und unterschreiben in der Meinung, es sei ein Gratiseintrag. Über ein Viertel aller Beschwerden, die im letzten Jahr bei der Lauterkeitskommission eingegangen sind, betreffen solche Rügen. Wobei rund zehn verschiedene Versandfirmen aus dem In- und Ausland im Fokus des Rechtsbegehrens standen. Nicht beantwortet wurde dabei die Frage, ob es sich um seriöse Register handelt oder nicht: Die Lauterkeitskommission hatte nur zu beurteilen, ob die kommerzielle Kommunikation ihren Grundsätzen oder anderen Normen widerspricht.
Was ist sexistisch?
Interessant im neuen Tätigkeitsbericht ist insbesondere auch der Abschnitt über sexistische Werbung. Dieses Thema beschäftigt die Lauterkeitskommission regelmässig und hat dazu geführt, dass ihm ein eigener und bebilderter Abschnitt im Tätigkeitsbericht gewidmet ist: Anhand diverser Beschwerden, die gutgeheissen oder auch abgelehnt wurden, wird die Urteilspraxis der Kommission erläutert.
Der Tätigkeitsbericht 2004 kann unter «Dokumentation» als PDF-Datei heruntergeladen oder für CHF 3.– bestellt werden.
Piero Schäfer
Pressesprecher Lauterkeitskommission