Chinesischer Besuch bei der Lauterkeitskommission
Fünf VertreterInnen der chinesischen Werbewirtschaft haben der Schweizerischen Lauterkeitskommission einen Informationsbesuch abgestattet.
Es sind knapp 20 Jahre her, seit in China die erste Werbung zugelassen wurde. Seither hat sich die Situation im ehemals planwirtschaftlich organisierten Riesenreich grundlegend geändert. Werbung gehört heute zum Alltag, auch wenn die Ausgaben mit rund 10 Milliarden Euro pro Jahr vorläufig noch relativ bescheiden sind. Doch die Zuwachsrate beträgt über 20 Prozent. In China gibt es sogar einen Werbeverband (China Advertising Association), dem bisher rund 500 Firmen, Agenturen und Medien angehören. Fünf Vertreterinnen und Vertreter der Werbewirtschaft sind gegenwärtig unterwegs in Belgien, Frankreich und der Schweiz. Sie wollen mehr über das Werberecht im Allgemeinen und das Lauterkeitsrecht im Speziellen in Erfahrung bringen. Deshalb stattete die fünfköpfige Delegation der Schweizerischen Lauterkeitskommission, respektive deren Sekretär, Dr. Marc Schwenninger, einen Informationsbesuch ab. Die drei Damen und zwei Herren aus China wurden angeführt von Li Yali, Bevollmächtigte des Amtes für Industrie und Handel.
Von links nach rechts:
Shui Zhidong,
Delegationsleiterin Li Yali,
Lauterkeits-Sekretär Marc Schwenninger,
Tao Ping vom chinesischen Werbeverband,
Yang Shuyao und Han Ping.
Im Mittelpunkt ihres Interesses stand die lauterkeitsrechtliche Regelung von medizinischen Produkten, Nahrungsmitteln und Kosmetik. Auch wenn im Reich der Mitte Werbung noch ein relativ neuartiges Instrument ist, lässt sich feststellen, dass die Regelungen bezüglich Lauterkeit in der Aussage sehr ähnlich sind wie bei uns. Allerdings besteht ein grundsätzlicher Unterschied: Derweil bei uns die Selbstkontrolle durch die Branche selbst, also durch eine private Kommission erfolgt, geschieht sie in China durch staatliche Organe.
Piero Schäfer
Pressesprecher Lauterkeitskommission